[Rezension] Maria W. Peter - "Die Küste der Freiheit"

Maria W. Peter - Die Küste der Freiheit
Historischer Roman

Verlag: Bastei Lübbe
Umschlaggestaltung: Pauline Schimmelpenninck Büro für Gestaltung, Berlin
Umschlagabbildung: © Corbis /National Geographic Society; © getty-images/DEA PICTURE LIBRATY
ISBN 13: 978-3-404-16735-7
Seiten: 879 Seiten
Erschienen: 14. November 2014

Buchrückentext
„1775: Als ihr geliebter Lorenz mit seinem Casseler Regiment nach Amerika in den Krieg geschickt wird, ist Anna zutiefst verzweifelt. So verzweifelt, dass sie sich als Schuldmagd in die amerikanischen Kolonien verkauft. Bald schon findet sie sich mit zahlreichen anderen Auswanderern auf einem Schiff in die Neue Welt wieder. Doch der Weg in die Freiheit und zur Liebe ist weit ...“

Meine Meinung
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen, habe aber wohl in der richtigen Lesestimmung zum richtigen Schmöker gegriffen – ich bin abgetaucht in eine andere Welt und Zeit und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so gebannt war ich von der Geschichte. 

Im Mittelpunkt steht die junge Mennonitin Anna Hochstätter, die aus ihrer Gemeinde ausgestoßen wird und nach America auswandert – nicht ganz aus Zufall, denn dorthin hat es auch den Mann verschlagen, in den sie verliebt ist. Doch es gibt einige Hürden zu überwinden, bis sie Lorenz von Tannau endlich wiederfindet.

Die Geschichte ist wirklich toll erzählt und schon nach wenigen Seiten war ich in ihr gefangen. Es gibt neben Anna und Lorenz natürlich noch viele andere Charaktere, die nach und nach eingeführt werden, so dass man sie mit und mit kennenlernt. Daraus entwickeln sich dann parallel verlaufende Handlungsstränge, die mal lockerer, mal fester miteinander verknüpft sind, aber immer wieder zusammenlaufen. Das hat mir sehr gut gefallen und hat zudem die Spannung noch erhöht, da es in den verschiedenen Erzählsträngen immer wieder kleine Cliffhanger gibt, die einen das Buch nicht weglegen lassen, weil man ja wissen will, wie es weitergeht. 

Anna und Lorenz mochte ich beide sehr gerne, auch wenn sie in manchen Punkten vielleicht ein wenig „zu gut“ geraten sind. Trotzdem hab ich sie direkt in mein Herz geschlossen und mit ihnen gefiebert. Und da gibt es wirklich einiges zu erleben mit den beiden, landen sie doch mitten im Unabhängigkeitskrieg mit all seinen Irrungen und Wirrungen. Und natürlich gibt es auch ein paar Bösewichte, die den beiden das Leben schwer machen und die ich an mancher Stelle gerne geschüttelt hätte, weil sie wirklich nur Schlechtes im Kopf hatten.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, lässt sich wunderbar flüssig lesen und vermittelt dabei die Atmosphäre der damaligen Zeit. Und hier hat die Autorin wirklich sehr gut recherchiert – nicht nur, was den Unabhängigkeitskrieg angeht, auch die Lebensumstände der Menschen, vor allem der Mennoniten. So bin ich beim Lesen nicht nur gut unterhalten worden, sondern habe auch noch einiges dazu gelernt. Das erklärende Nachwort und das umfangreiche Glossar lassen dann wirklich keine Frage mehr offen.

Ich habe die Lektüre sehr genossen – einzig die vielen Zufälle, die in der Geschichte auftauchen, haben mich ein wenig gestört. Trotzdem bin ich in der Geschichte versunken und gebe daher gute 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein toller Schmöker zum Ein- und Abtauchen – mich hat er die Zeit vergessen lassen und mich nach America in die Zeit des Unabhängigkeitskrieges entführt. Liebenswerte Charaktere, ein toller Schreibstil und eine spannende Handlung haben die Seiten rasch dahinfliegen lassen. Nur an Zufällen, die die Geschichte vorantreiben, gab es mir einige zu viel – trotzdem habe ich die Lektüre genossen und gebe gute 4 von 5 Sternen.


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