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[Rezension] Sam Savage - "Firmin - Ein Rattenleben"

Sam Savage - Firmin
Roman

Verlag: Ullstein-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Titelabbildung: © The Orion Publishing Group Ltd. (London)
ISBN-13: 978-3-548-28340-1
Seiten: 204 Seiten
Erschienen: 15. Juli 2011
Originaltitel: „Firmin. Adventures of a Metropolitan Lowlife“
Übersetzer: Susanne Aeckerle, Marion Balkenhol und Hermann Gieselbusch mit Katrin Fieber

Buchrückentext
„Firmin wächst im Keller einer Bostoner Buchhandlung auf und liest sich Buch für Buch durch die Weltliteratur. Er entdeckt, wie spannend das Leben der Menschen ist und macht sich auf, ihre Freundschaft zu suchen. Denn ihre Welt verspricht Abenteuer und Liebe und Krieg und Frieden – alsp alles, was der kleine Rattenjunge nicht hat und sich doch so sehr wünscht.“

Meine Meinung
Ein Buch, dass von einer Leseratte handelt – und das im wahrsten Sinne des Wortes –, muss natürlich auch von mir gelesen werden, nur leider hatte ich ganz andere Vorstellungen von der Geschichte und meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Schon auf den ersten Seiten merkte ich, dass mir der Schreibstil nicht so richtig zusagte und mir damit auch der Einstieg in die Geschichte schwer gefallen ist. Der Autor erzählt sehr ausschweifend, kommt kaum auf den Punkt und es kommen viele, sehr wortreiche Beschreibungen sowohl von Menschen, Gegenständen oder Szenerien vor. Ich fand diesen Erzählstil nicht nur anstrengend zu lesen, sondern leider auch etwas langatmig. Dazu kommt, dass leider auch nicht viel passiert und ich aufpassen musste, die wenigen Szenen, in denen dann die Geschichte doch voran getrieben wurde, nicht in den ganzen wortreichen Beschreibungen zu verpassen. 

Leider hat sich diese Erzählweise, die auf mich oft umständlich und sehr „gewollt“ wirkte, auch das ganze Buch über so gehalten. Und dadurch, dass kaum etwas geschieht, ist auch keine Spannung aufgekommen. Immer in der Hoffnung, dass sich das Blatt doch noch wendet, habe ich weitergelesen – wurde aber letztlich enttäuscht. Dabei ist die Idee so toll und hätte auch Potential gehabt. Doch leider ist mir die Ratte Firmin, die als schwächste eines Wurfes in einem Buchladen aufwächst und sich durch die Bücher frisst – zuerst der Nahrungsaufnahme wegen, dann aber wegen der Geschichten -, nicht so richtig ans Herz gewachsen. Vielleicht hätte ich Firmin mehr gemocht, wenn er an vielen Stellen nicht so menschlich dargestellt worden wäre – denn manche Bedürfnisse konnte ich wirklich nicht nachvollziehen. 

Obwohl das ganze Buch sehr spannungsarm ist, habe ich die zweite Hälfte der Geschichte dann doch interessanter gefunden als die erste. Hier gibt es etwas weniger Beschreibungen und es kommt ein wenig (aber wirklich nur wenig) Schwung in die Geschichte – leider aber nicht so sehr, dass dieser die umständliche und ausschweifende erste Hälfte hätte ausgleichen können.

Wäre das Büchlein nicht so dünn gewesen, hätte ich es sicherlich nicht zu Ende gelesen – zu wenig hat mich die Geschichte gepackt und zu sehr hat mich der Schreibstil gestört. Obwohl es um eine Leseratte geht und die Idee der Geschichte wirklich toll ist, ist es aus meiner Sicht kein Buch, dass ich empfehlen würde – nicht mal anderen Leseratten. Da ich den Plot aber sehr gelungen fand und die zweite Hälfte dann doch besser wurde, gebe ich dem Buch knappe 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Obwohl die Idee des Buches wirklich toll ist, hat mir die Umsetzung leider gar nicht gefallen – der sehr wortreiche und umständliche Schreibstil haben mir leider die Leselust genommen, dazu geschieht in der Geschichte viel zu wenig, so dass ich das Buch gerade in der ersten Hälfte als sehr langatmig empfunden habe. Das besserte sich dann zwar in der zweiten Hälfte und es kam etwas Bewegung in die Geschichte, trotzdem aber sind meine Erwartungen leider nicht erfüllt worden sind. Ich gebe knappe 3 von 5 Sternen.


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