[Rezension] Michael Robotham - "Um Leben und Tod"

Michael Robotham - Um Leben und Tod
Thriller

Verlag: Goldmann
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Mark Owen /Trevillion Images; FinePic®, München
ISBN-13: 978-3-442-48281-8
Seiten: 475 Seiten
Erschienen: 20. Juli 2015
Originaltitel: „Life or Death“
Übersetzer: Kristian Lutze

Buchrückentext 
„Audie Palmer hat zehn Jahre im Gefängnis verbracht wegen eines bewaffneten Raubüberfalls, bei dem vier Menschen starben und sieben Millionen Dollar verschwanden. Jeder glaubt, dass Audie weiß, wo das Geld ist. Deshalb wurde er nicht nur von seinen Mitinsassen bedroht, sondern auch von den Wärtern schikaniert. Und dann bricht Audie aus – nur wenige Stunden vor seiner Entlassung. Spätestens jetzt sind alle hinter ihm her, dabei will Audie nur ein Leben retten, und es ist nicht sein eigenes...“

Meine Meinung
Es war mein erstes Buch von Michael Robotham – aber ganz sicher nicht das letzte. Denn mir hat „Um Leben und Tod“ sehr gut gefallen – es war spannend und fesselnd, der Protagonist sympathisch und der Plot sehr interessant.

Warum bricht ein Mann einen Tag, bevor er sowieso aus dem Gefängnis entlassen werden soll, aus? Das ist die Frage, um die sich die Geschichte in diesem Buch dreht. Dabei wird sie aus Sicht verschiedener Personen erzählt, so dass man nicht nur die unterschiedlichen Charaktere besser kennenlernt, sondern nach und nach die verschiedenen Puzzleteile, die man erhält, ein großes Ganzes ergeben.

Ich fand die Geschichte von Anfang an spannend, auch wenn es eher eine subtile Spannung war, die mich ans Buch gefesselt hat und mich gezwungen hat, immer weiterzulesen. Zwar ahnt man als Leser ziemlich früh, dass es nicht Audie, der Protagonist war, der an dem Überfall beteiligt war, für den er aber fast 10 Jahre gesessen hat, doch wer eigentlich dahintersteckt, erschließt sich erst im Laufe der Geschichte. In Rückblenden lernt man dabei nicht nur Audie besser kennen, sondern bekommt auch Einblicke in seine Kindheit und Jugend und erfährt nach und nach, wer hinter dem Überfall steckt und wer der eigentliche Drahtzieher war. Dabei gibt es aber immer wieder neue Fährten und überraschende Wendungen, so dass ich lange Zeit auf dem Holzweg war, was sich nun eigentlich genau bei dem Überfall abgespielt hat.

Die Charaktere sind oft etwas klischeehaft geraten, dennoch aber fand ich sie – innerhalb ihres Klischees - gut gezeichnet. Es gibt den knallharten Polizist, den reumütigen Gangster, das drogenabhängige schwarze Schaf in der Familie, die unschuldige Schönheit oder auch den abgebrühten Zuhälter. Auch Audie entspricht eher einem Klischee, dennoch aber ist er mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen – ich habe seine zurückhaltende und dabei doch sehr präsente und überlegte Art sehr gemocht. Bei ihm scheint nichts aus Zufall zu geschehen, alles ist durchdacht, ohne dass er sich selbst dabei in den Mittelpunkt stellt. Auch gut gefallen hat mir Moss, ein Mitgefangener und Freund Audies, der in der ganzen Geschichte eine ziemlich gemeine Rolle erhält, für die er nichts kann, der er sich aber nicht entziehen kann. Ihm bedeutet die Freundschaft zu Audie sehr viel und er hat früh erkannt, was für ein patenter Kerl hinter der eher unscheinbaren Fassade steckt. Gerade auch seine Erzählperspektive hat mir gut gefallen, nicht nur der ungewöhnlichen Freundschaft wegen, sondern auch, weil man Audie noch mal von einer anderen Seite kennenlernt.

Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, denn der Schreibstil ist einfach und oft auch sehr umgangssprachlich gehalten – oft wirkt er durch seine Plattitüden aber billig und platt, und das hat mir leider gar nicht zugesagt. Die Geschichte spielt in Amerika und das hat man ihr auch angemerkt. Die ganze Atmosphäre ist sehr amerikanisch und viele gängige Klischees werden bedient – schade, denn das hätte die Geschichte gar nicht nötig gehabt und war aus meiner Sicht überflüssig. Spannend war es aber trotzdem, es hatte lediglich einen unangenehmen Beigeschmack und deswegen ziehe ich auch einen Punkt ab und gebe 4/5 Sternen. 

Mein Fazit
Ein interessanter Plot, der mich durch überraschende Wendungen immer wieder auf den Holzweg geführt hat, eine subtile, im Hintergrund vorhandene Spannung, die mich das Buch hat in einem Schwung lesen lassen und Charaktere, die zwar etwas klischeehaft, dennoch aber interessant gestaltet sind – lediglich der Schreibstil war mir oft etwas zu platt. Dennoch aber hat mich das Buch gut unterhalten und ich gebe gerne gute 4/5 Sternen. 


Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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