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[Rezension] Arno Strobel - "Das Skript"

Arno Strobel - Das Skript
Psychothriller

Verlag: argon hörbuch
Umschlaggestaltung: Stephan Siebert, Berlin, nach dem Entwurf des Buchumschlags von HAUPTMANN & KOMPANIE Werbeagentur, Zürich
Umschlagabbildung: Mark Lewis /Getty Images
ISBN-13: 978-3-839-81108-5
Dauer: 6 CDs, 439 min.
Erschienen: 24. November 2014
Sprecher: Sascha Rotermund

Hörbuchrückentext
„Eine Studentin bekommt per Post rätselhafte Botschaften – geschrieben auf Menschenhaut. Unter Verdacht gerät der ehemalige Bestsellerautor Christoph Jahn. In dessen Roman schneidet ein Serienkiller jungen Frauen die Haut vom Körper, um darauf seinen von allen Verlagen abgelehnten Roman auf blutige Weise neu zu schreiben. Doch Jahn schiebt die Schuld auf einen geisteskranken Fan, der bereits vor Jahren Verbrechen aus seinen Büchern nachgestellt haben soll und nie gefasst wurde. Allem Anschein nach wiederholt sich die bestialische Geschichte, doch vor allem Jahn scheint davon zu profitieren…“

Meine Meinung
Ein Psychothriller, der im Verlagswesen angelegt ist und bei dem Bücher einen Serienmörder zu inspirieren scheinen? Klar, dass ich dieses Buch natürlich lesen musste – doch ich habe es mir vorlesen lassen von Sascha Rotermund, der einen wunderbaren Job gemacht hat.

Die Geschichte fand ich super – nicht nur, weil sie Einblick gibt in das Buchwesen, sondern weil sie spannend ist und einige Wendungen aufweist, die ich so nicht erahnt hatte. Toll fand ich natürlich auch, Einblicke in die Gedanken eines Autors zu bekommen, auch, wie sein Empfinden ist, wenn der Lektor das eigene Werk zerpflückt und fast neu schreibt. Aber auch, wie die Arbeit eines Lektors aussieht und wie ein Verlag an einen Autor gebunden sein kann – das waren für mich interessante Einblicke in die Welt rund um die Entstehung eines Buches. Aber natürlich ist auch die Mordserie an sich gut angelegt und toll umgesetzt: Ein Serienkiller mordet nach Vorlage eines Buches, und da geht es nicht gerade zimperlich zu. Ich habe mich beim Hören geekelt und gegruselt, habe mit gefiebert und mit gelitten und natürlich auch gerätselt. Durch viele ungeahnte Wendungen und Überraschungen jedoch habe ich nicht geahnt, wer denn nun eigentlich der Mörder ist, und bin einige Male auf dem Holzweg gewesen – das Ende aber ist dann doch schlüssig und alle Fragen werden geklärt.

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und die Spannung hat sich auch bis zum Schluss gehalten. Nur im Mittelteil gab es mal einen kleinen „Durchhänger“, an dem die Spannung etwas nachgelassen hat, das aber konnte ich gut verschmerzen. Vielleicht lag das auch daran, dass die Polizei irgendwie die ganze Zeit im Dunkeln zu tappen scheint und letztlich auch mehr ein Zufall oder Gedankenblitz die Auflösung des Falles anstößt. Einige Male habe ich gedacht, warum beschattet die Polizei nicht den oder überwacht den anderen, denn einige Personen verhalten sich sehr auffällig und verdächtig und kooperieren nicht. 

Die Charaktere sind mir ein wenig zu platt geraten und waren auch ein wenig überzeichnet – der Autor, der um sein Ansehen kämpft oder der Lektor, der sich als den eigentlich Fähigen betrachtet und letztlich nur als Autor entdeckt werden muss – das aber hat die Spannung nicht gemindert. Dazu hat sicherlich auch der Sprecher Sascha Rotermund beigetragen, der toll gelesen hat und der die Geschichte durch seine Stimme und seine Art zu lesen spannend und gruselig gemacht hat.

Mein Fazit
Eine interessante Geschichte, die Einblick gibt in das Verlagswesen und die Gedanken- und Gefühlswelt von Autor und Lektor – spannend erzählt und gut konstruiert. Die Charaktere waren mir ein wenig zu flach und platt, dafür aber war der Spannungsbogen fast konstant hoch, so dass ich unbedingt immer weiterhören musste. Einige Wendungen waren wirklich überraschend, so dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer der Mörder ist – das Ende war dann überraschend, aber dennoch schlüssig. Ich wurde gut unterhalten und gebe daher gerne 4/5 Sternen.


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