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[Rezension] Raimon Weber - "Kuckucksmörder"

Raimon Weber - Kuckucksmörder
Thriller

Verlag: Ullstein-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Titelabbildung: Ei: Jane Burton/Getty Images, Komposition: FinePic®, München
ISBN-13: 978-3-548-28534-4
Seiten: 284 Seiten
Erschienen: 14. November 2014

Buchrückentext
„Sie sind die perfekten Familien. Glauben alle. Nur er nicht. Er beobachtet sie. Verfolgt sie. Kennt ihre dunkelsten Geheimnisse. Denn er sieht jeden Schritt. Jeden Schlag. Bis er eines Tages selber zuschlägt – als er die Familien als Geisel nimmt und die perfekten Familienväter spurlos verschwinden. 
Keiner sieht, was er tut. Niemand weiß etwas. Nur die schwerkranke Polizistin Eva Flessner hat einen Verdacht. Was sie nicht ahnt: Er beobachtet auch sie …“

Meine Meinung
Die Leseprobe war super spannend, ich wurde direkt rein geschmissen ins Geschehen und war mittendrin – und so waren meine Erwartungen an diesen Thriller sehr hoch. Doch leider wurden sie nicht ganz erfüllt.

Die Geschichte spielt in Dortmund und beginnt wirklich sehr spannend: Man wird Zeuge, wie ein Mann gezwungen wird, ein Geständnis zu schreiben – und dabei wird nicht gerade zimperlich mit ihm umgegangen. Und schon bald darauf wird er und seine ganze Familie übelst zugerichtet und tot im eigenen Haus aufgefunden. Gefunden hat sie die Polizistin Eva Flessner, die mit der Familie befreundet war – und Eva schwört, den Mörder zu finden. 

Die ersten Kapitel sind aus Evas Sicht geschrieben, sie versucht, den Mörder zu finden, obwohl sie nicht zum Kripo-Team gehört. Sie ermittelt ziemlich planlos in verschiedene Richtungen, eine richtige Spur entdeckt sie aber nicht. Dann wechselt die Perspektive und es wird aus Sicht eines Mannes geschrieben - als Leser weiß man rasch, dass er der Mörder ist. Man bekommt Einblicke in seine Kindheit, ahnt, was ihn zu seinem Handeln bewegt und begleitet ihn bei seinen weiteren Taten.

Die am Anfang wirklich große Spannung ist leider rasch verflogen und wollte sich auch nicht so recht wieder aufbauen. Zwar liest sich das Buch leicht und flüssig durch einen einfachen und gut verständlichen Sprachstil, doch richtige Spannung tritt leider nicht mehr auf. Vielleicht lag es daran, dass man den Mörder schon kennt, vielleicht auch daran, dass man nur wenig Einblicke in die laufenden Ermittlungen hat und man eher den Eindruck gewinnt, die Polizei tappt im Dunkeln und der Mörder kann sich seiner sicher sein. Natürlich wollte ich wissen, ob der Mörder gestellt wird und wie es geschehen wird, doch letztlich war ich nur wenige Seiten am Schluss nochmal gefesselt. Im langen Mittelteil war das Buch zwar gut zu lesen, aber nicht einnehmend, fesselnd oder spannend. 

Zunächst schien mir die Polizistin Eva die Protagonistin, die mir aber auch im Laufe der weiteren Geschichte seltsam fremd geblieben ist und die mir nicht richtig ans Herz wachsen wollte. Zwar werden Andeutungen gemacht über ihr Privatleben und dass sie wohl krank zu sein scheint, aber irgendwie wurde es nie näher ausgesprochen, nur mal nebenbei erwähnt. In manchen Dingen konnte ich Eva gut verstehen, ihre Wut und Verzweiflung zum Beispiel, doch dann fand ich sie wieder planlos und unstrukturiert und in ihren Handlungen meist nicht verständlich. Von den eigentlichen Ermittlungen bekommt man gar nicht viel mit, denn rasch wird der Mörder zum Protagonisten. Seine Figur fand ich deutlich besser ausgearbeitet, man lernt ihn gut kennen, bekommt Einblicke in seine kranken Gedankengänge und wird Zeuge seiner abstrusen Taten. 

Das Ende kommt sehr plötzlich und unerwartet und scheint mir nicht schlüssig – ich auf jeden Fall hatte mit einer ganz anderen Auflösung gerechnet und hätte mir gewünscht, dass nicht der Zufall eine so große Rolle spielt. Zwar ist das Buch erst mal in sich abgeschlossen, dennoch hatte ich zum Schluss den Eindruck, die Geschichte könnte noch weitergehen, da as Ende doch eher offen gehalten ist – vielleicht ist dies aber auch ein falscher Eindruck meinerseits.  

Mein Fazit
„Kuckucksmörder“ ist ein Thriller, der wirklich spannend und fesselnd beginnt, bei dem die Spannung aber leider nicht weiter gehalten werden kann. Zwar liest sich das Buch gut und flüssig, gefesselt wurde ich aber erst wieder auf den letzten Seiten. Die Idee des Buches ist interessant, die Auflösung hat mir persönlich leider nicht so zugesagt – „Kuckucksmörder“ war für zwischendurch genau das Richtige, lange nachhallen wird dieses Buch bei mir jedoch nicht.

Das kostenlose Leseexemplar wurde mir vom Ullstein-Verlag sowie von Blogg dein Buch zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür. 

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